Für viele Brautpaare ist es der Inbegriff der Romantik, nicht im heimischen Standesamt zu heiraten, sondern die Hochzeit an einem besonders exotischen Ort zu feiern. So wie die Japaner Schlösser in den deutschen Alpen als Hochzeitslocation lieben, sind es bei den Deutschen vor allem sonnige Orte mit Strand und Palmen. Möchte man seine Hochzeit im Ausland feiern, gibt es dabei aber einige Dinge zu berücksichtigen.
Bürokratische und sprachliche Hürden für die Hochzeit im Ausland
Möchte man sich den Traum von einer Hochzeit unter Palmen oder an einem besonders romantischen Ort erfüllen, muss man dazu ein bisschen mehr tun als bei einer Hochzeit in Deutschland. Zuerst einmal gilt es natürlich, den passenden Ort für die Hochzeit zu finden. Der Kreativität sind hier praktisch keine Grenzen gesetzt, denn von der Hochzeit am Strand bis zur Trauung unter Wasser oder auf dem Pferderücken wird praktisch alles angeboten. Eine gute Übersicht über traumhafte Möglichkeiten, im Ausland zu heiraten, findet man zum Beispiel hier.
Hat man den passenden Ort gefunden, muss man seine Hochzeit wie gewohnt im heimischen Standesamt anmelden. Hier kann man jetzt angeben, wo man heiraten möchte. Das Standesamt schickt die vorbereiteten Unterlagen dann dorthin. Das ist allerdings noch nicht alles. Wie bei der Hochzeit in Deutschland muss man auch bei einer Hochzeit in Italien, Frankreich, der Karibik und überall sonst seine Geburtsurkunde und andere Dokumente vorlegen. Diese müssen von einem beeideten Übersetzer in die Sprache des jeweiligen Landes übersetzt werden. Die Kosten dafür liegen bei etwa 300 Euro, die man als Brautpaar zusätzlich ins Budget einplanen sollte.
Damit es auch rechtlich klappt
Zu den Unterlagen, die man für die Hochzeit in der Ferne benötigt, gehören der Reisepass, die Geburtsurkunde, eine Aufenthaltsbescheinigung des Wohnortes, bei minderjährigen Partnern die notariell beglaubigte Zustimmung der Eltern und des Vormundschaftsgericht sowie gegebenenfalls eine Sterbe- oder Scheidungsurkunde, wenn man schon einmal verheiratet war. Achtung! Manche Länder trauen Paare nur, wenn die Ehefrau seit mindestens 300 Tagen geschieden ist. Weitere Unterlagen für das Heiraten im Ausland sind Nachweise über den ausgeübten Beruf, eventuell ein Visum und ein internationaler Auszug aus dem Einwohnermeldeamt. All diese Dokumente sollten spätestens zwei Monate vor der Hochzeit an die zuständige Behörde im Ausland geschickt werden.
Auch nach der eigentlichen Feier bringt die Hochzeit im Ausland noch einige bürokratische Schritte mit sich. Zwar wird eine Hochzeit aus dem Ausland in Deutschland problemlos anerkannt, wer sie registrieren lassen will, muss aber noch ein paar Dinge dafür tun: Die Heiratsurkunden müssen im Land ausgestellt und beglaubigt werden, in dem man geheiratet hat. Mit diesen Dokumenten lässt man sich dann im Einwohnermeldeamt eintragen.
Heiraten im Ausland ist immer auch eine Reise
Wer für die Hochzeit im Ausland nicht nur schnell über die Grenze ins nächste Nachbarland hüpfen möchte, der muss auch die Reisekosten beachten. Je nach dem wo es hingeht, werden ein Flug und Hotelkosten nötig. Das ist praktisch, weil man die Flitterwochen so gleich mit der Hochzeit verbinden kann. Allerdings sollen ja auch die Eltern und Trauzeugen, vielleicht sogar Freunde mit von der Partie sein. Wem das besonders wichtig ist, der sollte sich daher einen Hochzeitsort aussuchen, den sich die Gäste auch leisten können oder die Kosten dafür komplett selbst übernehmen.
Es gibt im Internet einige Anbieter wie Hochzeit auf Reisen, die die Planung einer solchen Hochzeitsreise übernehmen und sich um die Buchung von Anreise, Unterkunft und Trauung ebenso kümmern wie um die Organisation der anschließenden Hochzeitsfeier. Selbstverständlich kann man die Reise auch selbst planen. Damit der Traumurlaub nicht im Horrorurlaub endet, kann man auf Webseiten wie Holidaycheck vor der Buchung überprüfen, ob sich das Hotel auch für frischverheiratete Paare eignet. Fotografen und Musiker, aber auch Showelemente sollten natürlich vor Ort gebucht werden, da der Import aus Deutschland zusätzliche Kosten verursachen würde.
Was kostet die Hochzeit im Ausland?
Wie auch bei einer Hochzeit in Deutschland sind die Kosten für die Hochzeit in anderen Ländern natürlich vor allem davon abhängig, wie groß man feiern möchte. Anders als bei einer Heirat in der Heimat muss man aber nicht nur die Kosten für das Essen einkalkulieren, sondern auch für Flug und Hotel. Hin- und Rückflug sowie ein dreitägiger Aufenthalt können je nach Reiseziel und Hotelkategorie pro Gast schnell zwischen 1.000 und 4.000 Euro kosten. Immerhin sind Getränke- und Essenskosten hier in der Regel bereits enthalten. Da sich das nicht jeder Gast leisten kann, muss man selbst überlegen, ob man die Kosten übernimmt oder lieber im kleinen Rahmen feiert.
Die oben bereits erwähnten Gebühren für die Trauung, den Übersetzer und andere Behördenkosten liegen bei insgesamt etwa 500 Euro. Hinzu kommen natürlich noch die Kosten für das Brautkleid und den Hochzeitsanzug, Friseur und Make-Up, Brautstrauß, Fotograf und Hochzeitsauto. Lässt man die Hotel- und Transferkosten für die Hochzeitsgäste außen vor, kostet eine Hochzeit im Ausland also nur unwesentlich mehr als das, was man für eine Hochzeit in heimischen Gefilden bezahlt hätte.
Redaktion: C. Rusch
Artikel: Raphaela Hofmann
Fotos: Kirill Brusilovsky