Als Braut wählen Sie – passend zu Ihrem Brautkleid – natürlich auch den Brautstrauß. Ob Sie sich jetzt dazu entscheiden, nach altem Brauch etwas Blaues, etwas Neues, etwas Altes und etwas Geborgtes zu tragen, ist Ansichtssache. Das Accessoire, auf das Sie aber ganz bestimmt nicht verzichten möchten, ist der Brautstrauß. Aber, wie eigentlich bei fast allen Entscheidungen, die Ihre Hochzeit betreffen, ist auch die Wahl des Brautstraußes nicht immer leicht und auch hier spielt der ganz individuelle Geschmack mal wieder eine entscheidende Rolle. Nur das es hier nicht der Geschmack der Braut, sondern der des Bräutigams ist. Der ist es nämlich, der den Weg zum Floristen beschreitet und nur seine Mutter, Ihre zukünftige Schwiegermutter, darf ihn dabei begleiten.
Das Hintertürchen bei der Wahl des Brautstraußes
Wenn Sie eine typische Braut sind, dann hat Sie die Tatsache, dass es Ihr Bräutigam sein wird, der so eine wichtige Entscheidung, wie die Wahl des Brautstraußes, treffen muss, nun wahrscheinlich etwas erschüttert. Aber bitte meine Liebe, hören Sie auf zu zittern. Bewahren Sie Ruhe. Nutzen Sie das „Hintertürchen“. Sie müssen das Zepter der Hochzeitsplanung auch jetzt nicht aus der Hand geben, wenn Sie das nicht möchten. Es handelt sich schließlich um den Mann, mit dem Sie Ihr Leben verbringen möchten. Da werden Sie doch sicher in der Lage sein, ihm Ihre Wünsche und Vorstellungen einzuimpfen. Und wenn Sie gut mit Ihrer Schwiegermutter können, dann tun Sie das bei ihr auch direkt. So sind Sie auf der sicheren Seite. Das Ergebnis sehen Sie dann an Ihrem Hochzeitstag, wenn der Ihr Vater Ihnen den Strauß überreicht, bevor er Sie zum Altar führt.
Ideen für den Brautstrauß
Was die Blumen und überhaupt die Art des Arrangements angeht, stehen Ihnen mal wieder sehr viele Türen offen. Sie können sich für einen traditionellen Strauß entscheiden oder etwas Moderneres wählen. Möchten Sie lieber langstielige Rosen in der Farbe der Liebe oder soll es etwas extravaganter sein, vielleicht mit weißen Rosen und Orchideenblüten als raffinierte Highlights? Sie feiern eine fröhliche Sommerhochzeit in einem großen Garten mit buntem Blumenmeer? Wie wäre es dann etwas verspielter, mit der Sommerblume schlechthin – der Sonnenblume – im Mittelpunkt Ihres Brautstraußes. Möchten Sie es besonders elegant, dann kann auch ein Wasserfall Brautstrauß das Blumen Arrangement Ihrer Träume sein.
Wenn Sie sich Ihre Hochzeitsfeier als große, vollkommene Einheit vorstellen, in der alles perfekt aufeinander abgestimmt ist, dann richten Sie sich bei der Wahl des Brautstraußes an die Blumen für die Hochzeit. Ihr Hochzeitsstrauß könnte das i-Tüpfelchen der Blumendekoration Ihrer Hochzeit sein oder sich in diese eingliedern. Setzen Sie sich am besten mit einem erfahrenen Dekorateur oder Floristen zusammen. Sprechen Sie mit dem Fachmann ab, welche Blumen und welche Farben zueinander passen und was Ihrem Geschmack und ihren Vorstellungen entspricht.
Die wichtigsten Regeln für den Brautstrauß
Wichtig ist in jedem Fall, dass der Hochzeitsstrauß zum Brautkleid passt. Und zwar nicht nur farblich, sondern auch was die Form und den Stil angeht. Geben Sie Ihrer zukünftigen Schwiegermutter also ruhig ein Foto oder eine Stoffprobe vom Brautkleid (das darf Ihr Liebster natürlich nicht sehen, schließlich ist das Brautkleid für ihn tabu, bis er Sie darin vor dem Altar in Empfang nimmt) mit zum Floristen. Es kann auch nicht schaden, wenn die Farben fürs Make-up bereits klar sind.
Sinnvoll ist auch, Blumen zu wählen, die zur jeweiligen Jahreszeit passen. Das wirkt nicht nur optisch besser, sondern ist auch unkomplizierter. Es bringt nämlich nichts, im Hochsommer auf die Lieblingsblumen zu bestehen, die die Hitze aber nicht ertragen. Das gilt im Übrigen auch für den restlichen Blumenschmuck. Denn dann haben Sie nicht lange Freude an den Blumen für die Hochzeit.
Finger weg von gefärbten Dingen, seien es die Blumen selbst oder andere Elemente im Strauß. Und verzichten Sie auf Blumen mit Staubgefäßen. In beiden Fällen sind das Resultat unschöne Flecken auf dem Brautkleid.
Denken Sie an einen Ersatzstrauß, auch Zweitstrauß genannt. Dann sind Sie gewappnet, falls dem Original etwas passiert und Sie müssen sich beim Brautstraußwurf nicht von diesem Erinnerungsstück trennen und können es – natürlich getrocknet – für die Ewigkeit aufbewahren.
Wie viel der Strauß kostet, hängt unter anderem von seiner Größe, dem Aufwand und der Art der Blumen ab. Die Kosten können also sehr variieren. Fakt ist, dass bei manchen Floristen schon die Bezeichnung Brautstrauß extra kostet. Sie können also versuchen, beim Kauf auf dieses Zauberwort, das den Preis unnötig in die Höhe treibt, zu verzichten.
Der Brautstrauß Wurf – wer tritt als nächste vor den Traualtar
Es ist ein althergebrachter Brauch, dass die Braut, mit dem Rücken zu Ihren weiblichen Gästen, den Brautstrauß in die Menge wirft. Wer ihn fängt – so heißt es – wird als Nächste Ihr Glück vor dem Traualtar finden. Der Brautstraußwurf wird meist nach der kirchlichen Trauung durchgeführt. Wenn Sie sich aber noch nicht so bald von Ihrem Hochzeitsstrauß trennen möchten, dann verschieben Sie den Brauch des Brautstraußwerfen einfach auf später. Oder Sie haben mit einem Zweitstrauß vorgesorgt.
Zusammengefasst:
Der Brautstrauß ist wohl das wichtigste Hochzeitsaccessoire und ausnahmsweise mal keine Entscheidung, die in den Händen der Braut liegt. Oder doch? Nutzen Sie ruhig das Hintertürchen und tragen Sie Ihre Wünsche detailliert an Ihren Bräutigam heran, damit Sie vor dem Altar keine böse Überraschung erwartet. Und wenn alle Stricke reißen, ist da ja auch noch die Schwiegermutter, die bei der Wahl des Brautstraußes ein Auge auf Ihren Sohn hat. Haben Sie sich zuvor bestens informiert – ggf. auch zusammen mit Ihrem Floristen – und wissen, was Sie wollen, dann sollte aber eigentlich nichts mehr schief gehen.
Redaktion: C. Rusch
Artikel: Janine Heinz
Fotos: Kirill Brusilovsky